Auf der Jahreshauptversammlung referierte Ausbilderin Heike Kemmer über die Auswahl von Dressurhengsten. Als Mitglied der hannoverschen Körkommission bestimmt sie maßgeblich mit, welche Hengste die Zuchtzulassung für den Verband bekommen. Bei ihrem Vortrag hangelte sich die Olympionikin an Fragen und Thesen entlang, die der Vorsitzende des Pferdzuchtvereins ihr an die Hand gegeben hatte, Aber auch für Fragen und Anregungen aus den Reihen der Vereinsmitglieder war Frau Kemmer offen. Beispielsweise den Hinweis, bei den Springhengsten auch einmal etwas höher aufzubauen, um das Vermögen der Köranwärter herauszukitzeln, nahm sie gerne auf. Einige Einblicke.
"Mir ist es wichtig, die Hengste ohne Sattel zu sehen, um ihr Exterieur beurteilen zu können. Ein ordentliches Fundament ist entscheidend, denn der Rücken muss ja später den Reiter tragen. Die Vorstellung unter dem Reiter würde das Ganze zwar abrunden, aber meiner Meinung nach auch keine komplett anderen Ergebnisse liefern. Und eine Sattelkörung braucht mindestens sechs Monate mehr Zeit. Das Angebot besteht ja beim Hannoveraner Verband und wird auch genutzt."
In der Scheune des Eichenhofes in Waffensen fand am 8. März 2018 die Jahreshauptversammlung des Pferdezuchtvereins statt. Neben den Berichten des Vorstandes, der Geschäftsführerin und der Jungzüchter stand auch eine Wahl auf der Tagesordnung. Volker Fajen und Barbara Renner wurden als neue Kassenprüfer gewählt. Außerdem stellte Ramona Lienhop das Züchterverzeichnis vor, das auf der Internetseite des Vereins aufgebaut werden soll. Maren Schlender gab einen Einblick in das Geschehen im Hannoveraner Verband. Sie präsentierte unter anderem das Tool MeinHannoveraner und erklärte, wie die lineare Beschreibung über Smartphones erfasst wird. Die erfolgreiche Dressurausbilderin Heike Kemmer referierte als Mitglied der hannoverschen Körkommission zum Abschluss über die Selektion von Dressurhengsten.
Seit 20 Jahren gehört Heike Kemmer als einzige Frau diesem Gremium an, in dem über die Zuchtzulassung von Junghengsten entschieden wird. Dort repräsentiert die Doppel-Mannschaftsolympiasiegerin in der Dressur den Verein Hannoverscher Privathengsthalter. Gemeinsam mit ihrem Vater Joachim Kemmer hat die Diplom-Betriebswirtin Pionierarbeit für die Privathengsthaltung geleistet. Anfang der 1970er eröffneten Kemmers eine Deckstation. Damals hatte das Landgestüt Celle noch ein Vorkaufsrecht auf die besten Hengste. Als es erst sechs Privathengste im Gebiet der Landwirtschaftskammer Hannover gab, standen zwei davon auf dem Hof der Familie Kemmer in Winsen an der Aller. Ihre Vererber wie Akzent II, Wendepunkt, Calypso II und Wolkenstein I prägten die Zucht der Hannoveraner. Über 35 Jahre waren auf dem Gestüt der Familie, dem Amselhof Walle, Privatbeschäler aufgestellt.
Fotos: Ramona Lienhop
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