Pferdezuchtverein Rotenburg-Sottrum
Pferdezuchtverein Rotenburg-Sottrum

Vereinsleben 2018

Mit knackigen Bewegungen

Axel Windelers Don Martillo ist in aller Munde. Der Don Juan de Hus-Benetton Dream-Sohn konnte den Weltmeistertitel der jungen Dressurpferde gewinnen. Bei der Privathengstschau in Verden erhielt er den Weltmeyer-Preis für Junghengste. Im Interview hat unser Vereinsmitglied Axel Windeler von seiner Zuchtstrategie, seinem Rückschlag und seinen Vorbildern erzählt.

Axel Windeler und Beautiful Lady I Axel Windeler ist stolz auf seine Zuchtstuten. Beautiful Lady I stammt von Benetton Dream-Royal Highness ab. Foto: R. Lienhop

 

Was war bisher dein größter züchterischer Einfall?

Don Juan de Hus für meine Benetton Dream-Stute Black Pearl auszuwählen. Ich hatte ihn bei der Körung in Westfalen gesehen. Dort hat er mich überwältigt, was Trab und Galopp betraf. Großes Glück war dann, dass er zu Ecki Wahlers auf die Station W.M. nach Reeßum kam. Dort standen ja auch meine Hengste Benetton Dream und Royal Classic. Also habe ich mir mal Samen mitbringen lassen für zwei Benetton Dream-Töchter. Eine hat leider resorbiert. Aus der anderen haben wir Don Martillo bekommen.

 

Den kann man auf jeden Fall als größten Erfolg bezeichnen...

Ja, aber auch als züchterischen Einfall. Don Juan wurde nicht übermäßig genutzt. Das liegt daran, dass er hier nur selten auf Hengstvorführungen zu sehen war. Ich sah ihn öfter, weil Benetton Dream und Don Juan häufig zeitgleich geritten wurden.

Und dann dachte ich mir, mit den beiden Benetton-Stuten, die einen sehr guten Schritt hatten, könnte das gut passen. Der Plan ging mal auf.

 

Begeisterst du dich mehr für Hengste oder für Stuten?

Für beides. Ich habe ja sehr viele Stuten. Wir haben vor zwei Jahren schon einmal von 20 auf 15 heruntergeschraubt. Nun sind es doch wieder 20, weil ich einige sehr interessante junge Stuten für Don Martillo hatte. Das wollten wir gerne ausnutzen. Es ist natürlich eine große Stutenherde, eine richtig gute. Das ist für mich das A und O. Die Hengste kann ja jeder wählen. Insofern bin ich schon sehr begeistert von meinen Stuten.

 

Eine deiner ersten Stuten war Wennings, die Ur-Ur-Großmutter von Don Martillo. Hast du bei ihrem Kauf schon gedacht, dass du einem ihrer Nachkommen mal auf der Weltmeisterschaft die Daumen drückst?

Nein, an so was habe ich noch gar nicht gedacht. Aber ich hatte schon gehofft, mal ein Pferd aus ihr beim Bundeschampionat zu haben. Das ging zur Zeit ihres Kaufes los mit den Bundeschampionaten. Am Anfang war das Glück bei dieser Stute aber nicht auf unserer Seite. Das erste Fohlen ist eingegangen. Dann habe ich zweimal Rubinstein angepaart. Die Fohlen trabten auch nicht so besonders. Daraufhin habe ich sie mit Matcho AA belegt. Daraus ging meine erste Schausiegerstute hervor, Mona Lisa. Nun war Mona Lisa durch ihren Vater ja sehr blutgeprägt. Daher musste ich die Stute wieder mit knackigen Bewegungen versehen. Meine Wahl fiel auf meinen damaligen Lieblingshengst Warkant. Eine Rappstute kam zur Welt, Wendy Forever. Sie war vom Typ geprägt von der Mutter Mona Lisa. Aber von den Bewegungen vom Vater beeinflusst.

 

In welchem Moment hast du dich dafür entschieden, hauptberuflich zu züchten?

Im Jahr 2000. Erst war ich gar nicht sicher, ob das gutgeht. Aber ich habe gedacht, ich mache es mal vorübergehend. Wir hatten vorher schon ein paar gute Verkaufserfolge, Windy’s Ass ging zum Beispiel für viel Geld nach Amerika. Damals habe ich noch einen anderen Beruf zur Hälfte ausgeübt. Das machte mir nicht so viel Spaß. Deswegen wollte ich meinen Stutenbestand verdoppeln und dachte, dann müsste es gehen. Aber rein rechnerisch kann man das auch nicht sehen. Man muss die guten Stuten und das Gefühl für sie haben. Und dann braucht man natürlich große Erfolge, Pferde, die preislich im guten sechsstelligen Bereich sind. Wenn wir ein paar Pferde im unteren bis mittleren fünfstelligen Bereich gehabt hätten, damit aber Schluss gewesen wäre, dann hätten wir das nicht so überstanden.

 

Worauf legst du dein züchterisches Augenmerk?

Ich habe immer darauf geachtet, dass sehr gute Bewegungen und Rittigkeit ins Spiel kamen. Wenn ich Stuten hatte, die Bewegungen nicht gut vererbt haben, habe ich das sehr krass verändert, sie also zu so einem bewegungsstarken Hengst gebracht, sodass was kommen musste. Klappte das nicht, wurden sie verkauft.

Wenn ich beispielsweise daran zurückdenke, dass Windrose einen außerordentlich guten Trab hatte, einen sehr guten Galopp und einen knappen Schritt, blicke ich auf ihren Ur-Ur-Ur-Enkel Benetton Dream. Diesen Schritt habe ich von ‚knapp’ zu einer 10 bei Benetton gezüchtet. An einem Manko arbeitete ich immer sehr intensiv und hoffte nicht „Och, das kommt schon.“

 

Was war der bisher härteste Rückschlag?

An großen Rückschläge hatten wir eigentlich nur einen: Royal Highness, der bei der Weltmeisterschaft Sechster wurde, hatten wir in sehr prominente Hände vorverkauft. Dann bekam er einen Hufspalt, der besser ausheilen sollte. In der Zeit des Ausheilens zog er sich eine Hinterhandverletzung zu, durch die er lahmte. Dieses Supergeschäft ist deswegen geplatzt. Als junges Pferd hatte er immer mit den Hinterbeinen gegen die Wand gekloppt. Das habe ich nicht ernst genug genommen. Später bauten wir da eine Gummimatte ein, sofort war es vorbei. Aber sein Knorpel war schon beschädigt. Zum Glück habe ich einige gute Stuten von Royal Highness bekommen, die mir große Freude bereiten. Von denen gibt es auch nicht so viele, weil er nicht viel gedeckt hat. Wir haben Royal Highness auch immer noch eingesetzt. Royal Classic stammt von ihm ab. Auch Royal Ascot ist ein Sohn von ihm, der startete im Nürnberger Burg Pokal. Royal Ascots Schwester Randy hat einen Rapphengst von Don Juan bekommen, der sich sehr gut entwickelt – der heißt Don Mateo. Unsere Stuten sind elegant und bewegungsstark. Das ergibt mit Don Juan eine sehr gute Paarung. Ich hoffe, dass Don Martillo das mal so weitermacht. 

 

Welcher Züchter ist für dich ein Vorbild?

Es gibt drei. Einer war Günter Pape. Der hatte tolle Stämme mit sehr guten Pedigrees. Dadurch hat er bewegungsstarke Pferde gezüchtet wie zum Beispiel Pik Bube. Nicht so bekannt ist Pik Trumpf. Das war eine andere Linie über Abglanz.

Dann hat mich auch Herr Jacobs geprägt. Obwohl ich mit dem keinen besonderen Kontakt hatte. Aber ich habe als Schüler immer auf dem Gestüt Fährhof gearbeitet. Dort verstand ich, dass ein gutes Management in der Pferdezucht sehr wichtig ist. Ein gutes und weitsichtiges Management.

Und dann habe ich neulich noch ein Vorbild getroffen, Baron Dietrich von Bötticher. Das ist der Gestütsherr von Gestüt Ammerland. Mehrere Derbysieger von der Hamburger Rennbahn stammen aus seiner Zucht. Außerdem konnten seine Pferde die wichtigsten Rennen in Europa gewinnen, darunter den Prix de l'Arc de Triomphe. Mit Baron von Bötticher führte ich ein interessantes Gespräch über Pferdezucht. Er hat das Rennpferd Borgia gezogen, nach dem unsere Vize-Bundeschampionesse benannt ist. Bötticher baut mit 75 Jahren gerade ein neues Gestüt auf. Dazu gehören 400 Hektar Weide- und Waldland. Er hat schon einen Stall mit 55 Boxen für Stuten umgebaut. Und er baut noch einen neuen mit 45 Boxen. Ich glaube, dass da noch eine ganze Menge passiert. Bei solchen Leuten ist mir vielleicht das Fingerspitzengefühl gegeben, mit ihnen mal zusammenzutreffen und einen Kontakt herzustellen.

 

Welche Ansätze aus der Vollblutzucht faszinieren dich?

Vollblutpferde kann man viel besser messen. Die werden eingeritten, bekommen einen Sattel auf, dann müssen die laufen – und möglichst gewinnen. Da entscheidet sich alles sehr viel schneller als in unserem Sport. Wenn ein Pferd in den unteren Klassen gut läuft, bekommt es schon einen besseren Jockey. Bemerkt der dann die Qualität, kommt das Pferd zu einem noch besseren Trainer. Schon geht es für das Pferd nach vorne. Bei uns besteht zwischen Hobbyreitern und Isabell Werth eine große Spanne, wie das Pferd geritten wird.

Das eine ist die Zucht, da muss man die Pferde erkennen und dann müssen sie geritten werden.

 

Das Interview führte Ramona Lienhop.

Ein spanischer Champion

Fulvius v. Fürst Nymphenburg-Prince Thatch xx, Foto: Lily Forado Der spanische Meister der sechsjährigen Dressurpferde: Fulvius von Fürst Nymphenburg-PrinceThatch xx aus der Zucht von Friedo Dodenhoff aus Horstedt. Im Sattel sitzt Javier Higuera. Foto: Lily Forado

Jetzt, wo sich das Jahr langsam dem Ende zuneigt, kann unser Vereinsmitglied Friedo Dodenhoff aus Horstedt auf einen tollen Zuchterfolg zurückblicken. Fulvius, ein sechsjähriger Hengst von Fürst Nymphenburg-Prince Thatch xx konnte unter dem Sattel des Spaniers Javier Higuera den Titel des sechsjährigen Dressurpferdechampions erringen. Mit 86,6 Prozent überzeugte Fulvius bei den Meisterschaften in Segovia. Die Zuchtstätte von Fulvius liegt in Horstedt, bei Friedo Dodenhoff.

 

 

Janne Meyer-Zimmermann im Sattel von Büttner's Minimax

Frech, sprunggewaltig, selbstbewusst - so beschreibt Springprofi Janne Meyer-Zimmermann ihren Büttner's Minimax. Gezogen hat den Wallach unser Vereinsmitglied Wilhelm Harling aus Everinghausen. Im Kurzinterview spricht die erfolgreiche Reiterin über ihre Nachwuchshoffnung.

Janne Meyer-Zimmermann mit Büttner's Minimax aus der Zucht von Wilhelm Harling Die Top-Springreiterin Janne-Friederike Meyer-Zimmermann sieht in Büttner's Minimax großes Potenzial. Foto: Aenne Müller

2009 erblickte der Cornado-Antaeus-Sohn bei seinem Züchter Wilhelm Harling das Licht der Welt. Bis zum sechsten Lebensjahr von Büttner's Minimax saß Lokalmatador Nils-Cedrik Stephan im Sattel des quirligen Schimmels. Unter ihm entdeckte ihn Christoph Zimmermann, der Ehemann von Janne Meyer-Zimmermann und sah in ihm ein Nachwuchstalent für seine Frau. Sie verpasste ihm den Namen Minimax, weil er sie an ihr ehemaliges Erfolgspferd Callistro erinnerte, das sie stets Max nannte. Mittlerweile hat Büttner's Minimax über 19.000 Euro Gewinngeld auf seinem Konto. Das ist die höchste Summe unter allen Cornado-Kindern. Zu Minimax' größten Erfolgen zählen der Sieg im Championat von Donaueschingen, ein zweiter Platz im Drei-Sterne-Springen in Drachten und jeweils der siebte Platz im Großen Preis von Frankfurt und Stockholm.

Wilhelm Harling erwartet aus seiner Zuchtstute Alenja derzeit einen Vollbruder oder eine Vollschwester zu Minimax.

 

Frau Meyer-Zimmermann, warum passen Sie und Minimax so gut zusammen?

Wir springen beide gerne.

 

Hat er im Stall einen besten Kumpel oder eine Freundin?

Er steht im Stall neben unserem Hengst Joy und den beiden wird nie langweilig.

 

Welche Aufgabe im Parcours liegt ihm am meisten?

Mini kann einfach alles :-).

 

Woran arbeiten Sie im Training aktuell mit Minimax?

Im Training muss ich immer wieder darauf achten, dass er konzentriert mitarbeitet und sich nicht ablenken lässt. Er braucht immer sehr viel Beschäftigung.

 

Warum haben Sie sich bei ihm für ein mexikanisches Reithalfter entschieden?

Ich reite ihn nicht ausschließlich mit mexikanischem Reithalfter, aber ich habe das Gefühl, dass er sich damit wohl fühlt.

 

Hat er einen Lieblingsturnierplatz?

Büttner´s Minimax mag große Turnierplätze wie z.B. Hamburg oder Aachen.

 

Wie sieht die Saisonplanung für Sie beide für 2018 aus?

Ich möchte ihn behutsam weiter aufbauen und bin mir sicher, dass er gemeinsam mit Goja auf dem einen oder anderen großen Turnier dabei sein wird.

 

Meinen Sie, dass er in einem Championat mal die deutschen Farben vertreten könnte?

Das ist noch ein langer Weg und wir wollen nicht einen Schritt vor dem anderen machen. Auf jeden Fall sehe ich großes Potenzial in ihm!

 

Mehr zu Minimax hat Janne Meyer-Zimmermann dem englischsprachigen Magazin World of Showjumping erzählt.

 

Wie verkaufen wir? - Der Hannoveraner Verband möchte mit dem Bezirksverband Stade diskutieren

Unter der Leitung von Hans-Henning von der Decken sucht das Team des Hannoveraner Verbandes den Austausch mit seinen Züchtern. Stand im vergangenen Herbst die Getsaltung des Zuchtprogramms auf der Agenda, geht es in diesem November um den nächsten sogenannten Visionsbaustein "Vertriebswege und Absatzstrukturen".

 

Am 15. November ab 19 Uhr sind alle interessierten Züchter auf den Kluster Hof in Basdahl eingeladen, um die Zukunft des Verbandes mitzugestalten.

 

Einen Artikel zum Thema, die Terminübersicht und Details zu den Veranstaltungen finden Sie im Auszug aus DER HANNOVERANER:

Termine der BZV Tour
BZV-Info Tour 2018.pdf
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